Sektion Vorpommern der GfG Blog
Der unterjurassische Posidonienschiefer gehört mit seinen Fossilien, insbesondere den außergewöhnlich gut erhaltenen Skeletten von marinen Wirbeltieren zu den bedeutendsten Fossillagerstätten Europas. In einem Randmeer, welches große Teile Mitteleuropas bedeckte, kam es vor etwa 180 Mio. Jahren zur Bildung von Schwarzschiefern und tonigen Sedimenten der „Grünen Serie“, in die früh zementierte Konkretionen eingelagert sind. In diesen Kalksteingeoden finden sich neben marinen Fossilien auch vereinzelt Überbleibsel von Landpflanzen und in bestimmten Horizonten zahlreiche Insektenreste, die auf den angrenzen Festländern gelebt haben. Zuerst Mitte des 19. Jahrhunderts in England entdeckt, kamen weitere bedeutende Fundorte in Niedersachsen, Franken, Schwaben, der Schweiz und Luxemburg hinzu....
Riesige, feuerspeiende oder explodierende Vulkanberge, wie der Mount St. Helens oder der Ätna, sind weltweit betrachtet eher die Ausnahme. Viele häufiger sind kleine Schlackenkegel und morphologisch unauffällige Explosionstrichter. Letztere entstehen durch Wasserdampfexplosionen und werden Maare genannt. Sie wurden erstmals 1819 aus der Eifel beschrieben. Heute weiß man, dass sich unter jedem Maar, das oftmals einen See beherbergt, eine tiefe Durchschlagsröhre befindet, die von Fachleuten als Diatrem bezeichnet wird. Deshalb spricht man auch von Maar-Diatrem-Vulkanen. Der Geologe Peter Suhr hat die erst vor etwa 25 Jahren in Sachsen entdeckten tertiären Maare intensiv untersucht. In seiner Präsentation wird er die durch...
Karl-Jochen Stein wird zu folgendem Thema referieren: Andesite und der „Pazifische Feuerring“ Andesit war in den Corona-Jahren 2020/2021 das „Gestein des Jahres“. Es ist das typische Vulkangestein der Subduktionszonen, bei denen eine Erdkrustenplatte unter die andere in den Erdmantel abtaucht und zum Teil aufgeschmolzen wird. Durch diesen Vulkanismus an Plattengrenzen entstehen Gebirgsketten wie z.B. die Anden, aber auch sogenannte Inselbögen. Beispiele hierfür sind die Philippinen, die Marianen, Japan oder die Alëuten. Der Andesit ist somit eines der entscheidenden Gesteine des „Pazifischen Feuerrings“, jener Vulkankette, die sich entlang der Plattengrenzen nahezu komplett einmal rund um den Pazifik zieht. In Deutschland findet...
Liebe Geschiebefreunde, im Institut für Geographie und Geologie sind bis zum 31.01.2021 keine Veranstaltungen Dritter zugelassen. Das betrifft auch die Greifswalder Geowissenschaftlichen Abende der GfG-Sektion Vorpommern. Deshalb hat der Geologenkeller angeboten, am kommenden Freitag (23.10.2020) einen kleinen Vortragsabend zu organisieren, zu dem allerdings nur 15 Teilnehmer zugelassen sind. Professor Martin Meschede wird zu folgendem Thema referieren: Vulkane der Südlichen Sandwichinseln und heiße Tiefseeschlote – Expedition mit der Polarstern Der Beginn ist um 19.30 Uhr. Bei Interesse bitte ich um möglichst rasche Rückmeldung (spätestens bis 22.10. um 16.00 Uhr) und Information, wer kommt und ob eventuell eine Begleitperson mit möchte. Die...
Liebe Geschiebefreunde, am 20. September findet, wie im Jahresprogramm angekündigt, eine Exkursion nach Göhren statt. Um 11.00 Uhr soll die Übergabe der Infotafeln zum Nationalen Geotop „Buskam“ an die Kurverwaltung erfolgen. Nach einem Vortrag zum Riesenfindling ist eine Strandwanderung zum Nordperd geplant. Dann haben wir zwei bis drei Stunden zum Sammeln. Die Anreise erfolgt individuell. Bitte teilt mir aber trotzdem bis nächstes Donnerstag mit, ob Ihr teilnehmt, damit sich noch einige Urlauber aus Göhren unserer Tour anschließen können. Wichtige Hinweise: Festes Schuhwerk wird empfohlen. Hammer, Lupe, Zeitungspapier und Rucksack nicht vergessen. Mit freundlichen Grüßen Karsten Obst
Liebe Freunde der Geschiebekunde, die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung von Corona trifft selbst uns als Hobbysammler. Die geplante Exkursion in die Kiesgrube Müssenthin fällt dadurch aus. Da aber trotzdem Interesse an eine Exkursion besteht, möchte ich dies natürlich unterstützen. Da jeder selbst anreist und es keine Fahrgemeinschaften geben darf, habe ich nach einer Lokalität mit Parkmöglichkeiten und entsprechender Größe (für den Abstand) gesucht. Nach längerer Abwägung möchte ich Ihnen Dwasieden (auf Rügen bei Sassnitz) vorschlagen. Hier können wir kostenlos Parken und wir haben einen wenig besuchten Geschiebestrand. Treffpunkt ist am 07.06.2020 um 10Uhr auf dem Parkplatz vor dem Fussballplatz....
Liebe Geschiebefreunde, gestern hat sich leider auch die letzte Hoffnung zerschlagen, noch vor dem Sommer einen GfG-Vortragsabend durchzuführen (s.u.). Auch mit der Idee, diesen als „open-air“-Veranstaltung im Innenhof an der F.-L.-Jahn-Str. auszurichten, sind wir nicht durchgekommen. Dann hoffen wir mal auf den Herbst. Eine kleine Exkursion am 7. Juni sollte aber bei individueller Anreise und unter Wahrung der Abstandsregeln möglich sein. Der geplante Besuch einer Kiesgrube ist derzeit zwar ebenfalls nicht realisierbar, aber ein schöner Geschiebestrand sollte sich finden lassen. Bei Interesse bitte ich um Rückmeldung bis zum 31. Mai. Bleibt alle gesund und unverzagt! Mit freundlichen Grüßen...
Liebe Geschiebefreunde, der für den kommenden Freitag (20.03.) geplante Vortrag von Prof. Martin Meschede Vulkane der Südlichen Sandwichinseln und heiße Tiefseeschlote – Expedition mit der Polarstern kann aufgrund der Corona-Ausbreitung nicht stattfinden und wird auf einen späteren Termin verschoben. Bis dahin bitte gesund bleiben! Mit freundlichen Grüßen Karsten Obst
Spuren in Sedimentgesteinen sind nicht ungewöhnlich, graben und wühlen sich doch Würmer, Muscheln und Krebse durch unverfestigte Ablagerungen am Meeresboden auf der Suche nach Nahrung oder für einen sicheren Aufenthalt im bewegten Wasser. Seltener aber sind Bohrspuren überliefert, die in Festgesteinsbruchstücken auftreten und zum Teil erst Jahrmillionen später entstanden. Diese werfen verschiedene Fragen auf: Wer hat sie erzeugt? Wann und unter welchen Bedingungen sind sie entstanden? Fossile Bohrspuren sind in Geschieben der Eiszeit an den Geröllstränden der Ostsee und in Kiesgruben Norddeutschlands zu finden. Sie geben wichtige Informationen über die Entwicklung des skandinavisch-baltischen Raumes preis. Aber nur, wenn man sie...
Das Zentralmassiv bildet mit einer durchschnittlichen Höhe von etwa 700 m und zahlreichen Berggipfeln über 1.500 m ein markantes Hochgebiet im Süden Frankreichs. Die Landschaft ist aufgrund des differenzierten geologischen Baus stark untergliedert, am bekanntesten sind die Vulkane der Auvergne und das Karstgebirge der Cevennen. Die mit ca. 550 Millionen Jahren ältesten Gesteine sind cadomischen Ursprungs. Sie entstanden als der Mikrokontinent Armorica noch ein Krustenteil am Nordrand von Gondwana war. Nach der Abspaltung im Silur und anschließender Kollision mit Laurussia im Devon wurden diese im Rahmen der variszischen Gebirgsbildung überprägt und von jüngeren Sedimenten verdeckt. Im Zusammenhang mit der Entstehung...
Liebe Geschiebefreunde, das Jahresprogramm für 2020 ist fertig und bietet erneut eine breite Vielfalt an Vorträgen. Wir beginnen mit Impressionen aus dem südlichen Frankreich, begeben uns dann auf kriminalistische Spurensuche in Geschieben von Rügen und verfolgen „life“ die submarine Erkundung von schwarzen und weißen Rauchern im Südantlantik. Im Mai erfahren wir sehr viel Wissenswertes über die Entstehung von explosiven Maarvulkanen und ihre feuchten Trichterfüllungen. In der zweiten Jahreshälfte gibt es Anregungen für die modernen Möglichkeiten der geologischen Wissensvermittlung – dazu gehören u.a. interessant gestaltete Bücher mit fantastischen Fotos und erläuternden Grafiken, die in einer für den Nichtfachmann verständlichen Sprache Auskunft...
Liebe Geschiebefreunde, am Freitag, den 13. Dezember 2019 treffen wir uns um 19.30 Uhr im Geologenkeller (Universität Greifswald, Geologie, Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 17a, Zugang im Innenhof) zu einem gemütlichen Jahresrückblick. Gerne können die schönsten Funde von den diesjährigen Exkursionen und Urlaubsreisen mitgebracht oder als Bild (jpg-, png- oder pdf-Datei) präsentiert werden. Auch Vortragsanmeldungen für das neue Jahr sind willkommen. Ansonsten wünsche ich schon mal frohe Festtage und einen guten Rutsch! Mit freundlichen Grüßen Karsten Obst
Die Natursteine des Ulrich-Epitaphs im Güstrower Dom – eine europäische Spurensuche Seit Jahrtausenden werden unterschiedlichste Natursteine zur Errichtung repräsentativer Bauwerke genutzt, dienen attraktiv gefärbte oder texturierte Gesteine der Dekoration in ihrem Inneren. Beispiele dafür sind antike Paläste im Mittelmeerraum oder prächtige mittelalterliche Schlösser und Domkirchen in Mitteleuropa. Auch Mecklenburg-Vorpommern ist reich an imposanten Kirchenbauten und stilvoll gestalteten Gutshäusern, bei denen sowohl lokales Baumaterial in Form großer Findlinge als auch über große Entfernungen transportierte Sand- und Kalksteine verwendet wurden, die z.B. von den schwedischen Inseln Gotland und Öland stammen. Das Ulrich-Epitaph im Güstrower Dom ist Zeugnis einer der glanzvollsten künstlerischen Perioden...
Der markante Gebirgszug der Rocky Mountains im Westen der USA und Kanada verdankt seine Entstehung der plattentektonischen Entwicklung, die vor etwa 170 Mio. Jahren einsetzte. Die ostwärts gerichtete Subduktion der ehemaligen ostpazifischen Farallon-Platte unter die Nordamerikanische Platte führte zum Andocken zahlreicher Mikrokontinente. Infolge des Abtauchens der ozeanischen Kruste kam es in 300 bis 500 km Entfernung zu einem intensiven Magmatismus, der zur Intrusion gewaltiger Plutone und zu bogenförmig angeordneten Vulkanketten führte. Vor etwa 70 bis 40 Mio. Jahren kam es dann zur Heraushebung eines hohen und breiten Faltengebirges. Im Spätsommer 2016 führte eine geotouristische Reise durch die grandiose Landschaft...
Liebe Oie-Fahrer, leider fährt morgen (17.09.2019) aufgrund des starken Windes die Seeadler nicht zur Oie. Als alternativen Termin habe ich den 1. Oktober ausgewählt. Bitte Umbuchung möglichst zeitnah selbst vornehmen und melden, ob Ihr weiterhin dabei seid. Beste Grüße Karsten Obst Liebe Geschiebefreunde, anlässlich der feierlichen Übergabe von Informationstafeln „Nationaler Geotop Greifswalder Oie“ kann ich kurzfristig für Dienstag den 17.09. eine Exkursion für 15 Personen anbieten. Wir werden uns am Südostkliff die deformierten eiszeitlichen Sedimentabfolgen ansehen, in denen auch einige interessante Kreide- und Tertiärschollen (z.T. mit Zementsteinen) aufgeschlossen sind. Die Überfahrt erfolgt mit dem Schiff „Seeadler“ der Apollo Fahrgastreederei....