Kategorie: Matthias Bräunlich
Woher kommen die vielen farbigen oder auffällig strukturierten Steine am Ostseestrand? Diese Frage stellen geologisch interessierte Laien und Hobbysammler immer wieder. Die allgemeine Antwort lautet zumeist: aus Skandinavien oder vom Grund der Ostsee. Von dort wurden sie während der Eiszeit vom Inlandeis mitgerissen und nach Norddeutschland geschoben. Nur selten lassen sich die genauen Herkunftsgebiete von eiszeitlichen Geschieben bestimmen und Geologen sind zur Aufklärung spezieller Funde oftmals auf Beobachtungen von Nichtfachleuten angewiesen, die diese auf ihren sorgfältig geplanten Exkursionen in den Norden Europas aufzeichnen. Der in Sammlerkreisen und unter Freunden kristalliner Gesteine bekannte Hamburger Matthias Bräunlich war im Herbst 2022 in...
Rhombenporphyre, Larvikite und Nordmarkite sind typische magmatische Gesteine des Oslo-Grabens, einer permischen Riftzone im südnorwegischen Grundgebirge. Sie wurden vor ca. 300 Millionen Jahren gebildet und sind bei hiesigen Geschiebesammlern begehrte Funde. Mit dem skandinavischen Inlandeis kamen sie nach Norddeutschland, allerdings sind sie östlich von Barth nur äußerst selten an den Blockstränden der Ostsee oder in Kiesgruben zu finden. Häufiger sind sie dafür im mittelalterlichen Straßenpflaster, z.B. der Hansestädte Stralsund und Greifswald anzutreffen, wo sie als ehemalige Ballaststeine eine weitere Verwendung fanden. Aber auch als Dekorsteine sind insbesondere die Larvikite beliebt. Als Fassadenverkleidung verschönern sie Ladenstraßen und in privaten Küchen kommen...
Pflastersteine aus Granit und anderen Kristallingesteinen Skandinaviens begegnen uns auf Straßen und Plätzen in norddeutschen Städten, aber auch als Baumaterial für dörfliche Kirchen und Scheunen. Sie wurden aus großen Granitmassiven Schwedens, Norwegens oder Finnlands mitgerissen und bezeugen Jahrmillionen alte magmatische Prozesse in der Kruste des europäischen Urkontinents, bei denen Gesteine aufgeschmolzen wurden und wieder erstarrten. Während Vulkane solche Gesteinsschmelzen – das Magma (griechisch: Teig) – an die Erdoberfläche befördern, wo sie häufig in Form von Lava ausströmen, bleiben sie in sogenannten Plutonen in den Tiefen der Erdkruste für lange Zeit verborgen. Aufgrund der andauernden Hebung Nordeuropas und Abtragung der oberen...
Die „Höga Kusten“ genannte Region am Bottnischen Meerbusen ist ein beliebtes Urlaubsziel nicht nur für Skandinavier, sondern auch für viele Touristen aus Mitteleuropa. Ein bis zwei Milliarden Jahre alte kristalline Gesteine, darunter farbenprächtige Rapakiwi-Granite, prägen diese felsige Küstenlandschaft im Norden Schwedens. War das Gebiet während der letzten Vereisung noch unter etwa 3000 m mächtigen Eismassen verborgen, befinden sich heute die höchsten Bergkuppen bereits 285 m über NN, verlaufen ehemaligen Küstenlinien weit oberhalb des aktuellen Meeresspiegels. Verantwortlich dafür ist die nacheiszeitlichen Landhebung, die auch heute noch Felsformationen 8 Millimeter pro Jahr in die Höhe „wachsen“ lässt oder sogar zum Auftauchen neuer...
Liebe Freunde der Geschiebekunde, im Rahmen unserer Geschiebekundlichen Abende findet am kommenden Freitag, den 16. Oktober 2009 um 19.30 Uhr im Hörsaal der Geologie (Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 17a) eine Geologische Reise zu den Granitgebieten im Norden Schwedens statt. Der Vortagende Matthias Bräunlich aus Hamburg, wird uns an seinem umfangreichen Fachwissen teilhaben lassen. Nach dem etwa 45minütigen Vortrag besteht die Möglichkeit, Sammlungsmaterial und eigene Funde von Fachleuten bestimmen zu lassen. Für einen gemütlichen Wochenausklang wird anschließend im legendären Geologenkeller gesorgt Euer André Deutschmann und Michael Kenzler
Kugelgesteine (Orbiculite) gehören zu den Exoten in der Geologie. Durch ihr auffälliges Äußeres erkennt auch der Laie sofort, dass es sich um etwas Besonderes handelt. Sie sind nicht sehr häufig zu finden, aber mit etwas Glück kann man sie sogar in unseren heimischen Kiesgruben oder am Ostseestrand entdecken. In einem spannenden Vortrag von Matthias Bräunlich aus Hamburg werden die typischen Eigenschaften von Kugelgesteinen vorgestellt und die Frage geklärt, woher die seltenen Stücke stammen. Dieser findet am Freitag, den 16. Mai 2008 im Hörsaal der Geologie, in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 17a statt. Dr. Karsten Obst
Vortrag von Matthias Bräunlich, Hamburg