Kategorie: 2010
19.11.2010 19.30 Uhr – Spuren der jüngsten Eiszeit im Nordwesten der USA
Der amerikanische Nordwesten ist vor allem durch plattentektonische Prozesse geprägt, die sich morphologisch in Form eines parallel zur Westküste der USA verlaufenden Gebirgszuges vulkanischen Ursprungs äußern. Der bekannteste und aktivste Vulkan dieser als Kaskaden bezeichneten Bergkette ist der Mount St. Helens, der im Jahre 1980 so heftig ausbrach, dass sein Gipfel dabei weggesprengt wurde. Die Region hat sich aber auch am Ende der jüngsten Vereisungen als besonders dynamischer Teil Nordamerikas erwiesen. Großflächige Überflutungen waren die Folge des wiederholten, katastrophalen Abflusses einer Reihe von Eisstauseen, die vor dem großen Eisschild des nordamerikanischen Inlandeises entstanden. Insbesondere die Wassermassen des Missoula-Sees flossen über...
15.10.2010 19.30 Uhr – Kristalline Gesteine im schwedischen Nationalpark „Hohe Küste“
Die „Höga Kusten“ genannte Region am Bottnischen Meerbusen ist ein beliebtes Urlaubsziel nicht nur für Skandinavier, sondern auch für viele Touristen aus Mitteleuropa. Ein bis zwei Milliarden Jahre alte kristalline Gesteine, darunter farbenprächtige Rapakiwi-Granite, prägen diese felsige Küstenlandschaft im Norden Schwedens. War das Gebiet während der letzten Vereisung noch unter etwa 3000 m mächtigen Eismassen verborgen, befinden sich heute die höchsten Bergkuppen bereits 285 m über NN, verlaufen ehemaligen Küstenlinien weit oberhalb des aktuellen Meeresspiegels. Verantwortlich dafür ist die nacheiszeitlichen Landhebung, die auch heute noch Felsformationen 8 Millimeter pro Jahr in die Höhe „wachsen“ lässt oder sogar zum Auftauchen neuer...
07.05.2010 19.30 Uhr – Die Kalksteininseln der Ostsee – Geologie und Landschaft
Steilufer aus Kalkstein gehören zu den schönsten und interessantesten Küstenlandschaften rings um die Ostsee. Diese 400 bis 500 Millionen Jahre alten Karbonatgesteine sind biogenen Ursprungs und entstanden in einem flachen Schelfmeer auf dem europäischen Urkontinent Baltica. Sie bestimmen das Erscheinungsbild der großen Inseln Öland, Gotland, Saaremaa und Hiiumaa. Deren Landschaften unterscheiden sich grundlegend von allen anderen großen Ostseeinseln. Rolf Reinicke, Geologe, Landschaftsfotograf und Autor zahlreicher Bild-Text-Bände (u.a. „Küsten der Ostsee“ und „Inseln der Ostsee“), hat insbesondere ihre Küsten bei vielen Reisen intensiv mit der Kamera erkundet. Anhand von 120 Mittelformat-Farbdias präsentiert er die Inselwelten in einem „klassischen“ Lichtbildervortrag. Dabei zeigt...
12.03.2010 19.30 Uhr – Erdbeben im südlichen Ostseeraum: Ursachen und Wirkungen
Chile – Concepción, Haiti – Port-au-Prince, Indonesien – Banda Aceh, USA – San Francisco: die Liste von Ländern und Städten, die von starken Erdbeben verwüstet wurden, ist lang. Häufig liegen die betroffenen Orte in unmittelbarer Nähe zu tektonisch aktiven Plattengrenzen. Aber auch in scheinbar ruhigen Regionen inmitten von Kontinenten bebt ab und zu die Erde, wenngleich weniger heftig. Wie entstehen Erdbeben? Was bedeuten die Begriffe Hypozentrum, Epizentrum, Magnitude, Intensität. Wie sieht es mit der Erdbebenaktivität in Norddeutschland aus? Sind wir in Mecklenburg-Vorpommern ebenfalls gefährdet? Spätestens seit dem Erdbeben östlich von Malmö in Südschweden, das am 16. Dezember 2008 als eines...
19.02.2010 19.30 Uhr – Insekten aus Geschieben und Schollen der Eiszeit
Was haben Insekten mit der Eiszeit zu tun? Dieser Frage geht der Greifswalder Paläontologe Dr. Jörg Ansorge in einem Vortrag im Rahmen der „Greifswalder Geowissenschaftliche Abende“ am Freitag, den 19. Februar 2010 um 19.30 Uhr im Hörsaal der Geologie (Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 17a) auf den Grund. Insekten gibt es seit über 400 Millionen Jahren auf der Erde. Waren es zunächst noch Tiere ohne Flügel, kennt man seit dem Oberkarbon erste geflügelte Formen. Dabei erreichten frühe Verwandte der Libellen Flügelspannweiten bis 70 cm. Zahlreiche Insekten jüngeren Alters sind in Schollen und Geschieben vorhanden, die durch das skandinavische Inlandeis aus dem ursprünglichen Gesteinsverband herausgerissen...
21.01.2010 19.30 Uhr – Der Neandertaler und seine Umwelt
Vor ca. 130.000 Jahren war Europa noch von zwei Menschenarten besiedelt: dem Neandertaler (Homo neanderthalensis) und dem anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens). Einschneidende Klimaveränderungen während der jüngsten Weichsel-Vereisung sowie eine leichte Klimaerwärmung vor etwa 20.000 Jahren beeinflussten jedoch die Verbreitung von Tieren, Pflanzen und letztlich auch der Menschen in dem in dieser Zeit nur spärlich besiedelten Mitteleuropa. Ihre kulturellen Hinterlassenschaften und Nahrungsreste ergeben in Kombination mit Klima- und DNA-Daten ein Bild von dem Einfluss der Umweltveränderungen auf die verschiedenen Lebensformen. In einem sowohl aus geologischer als auch aus archäologischer Sicht interessanten Vortrag wird der Kieler Paläontologe Dr. Robert Sommer über...
GfG-Vorpommern Jahresprogramm 2010
Liebe Geschiebefreunde, auch für das neue Jahr haben wir ein buntes und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt und würden uns freuen, wenn insbesondere die Vorträge der Veranstaltungsreihe „Greifswalder Geowissenschaftlicher Abend“ wieder auf so große Resonanz stoßen würden, wie dies im letzten Jahr oft der Fall war. Mit besten Grüßen Karsten Obst