Autor: Dr. Obst

24.05.2013 – 19.30 Uhr – Umwelt und Mensch am Kreuzweg – Der östliche Mittelmeerraum in der Altsteinzeit

In der jüngeren Erdgeschichte diente die Landbrücke am Ostrand des Mittelmeeres dem Austausch von Fauna und Flora zwischen Afrika und Eurasien. Das Gebiet der heutigen Länder Israel, Jordanien, Syrien und Libanon unterlag in den letzten zwei Millionen Jahren starken naturräumlichen Veränderungen, insbesondere ausgelöst durch die klimatischen Schwankungen während der quartären Eiszeiten. Archäologische Fundstellen aus der Altsteinzeit – in Höhlen oder in „Camps“ an Seeufern und Oasen in der Wüste – zeugen davon, dass die frühen Menschenarten bis hin zum Homo sapiens diesen biogeographischen Korridor mit seinen natürlichen Ressourcen bewohnten und durchquerten. Dabei hinterließen sie Spuren in den geologischen Ablagerungen, die...

15.03.2013 – 19.30 Uhr – Die Mikropaläontologie im Dienste der Paläobiologie

Fossilien dokumentieren als Überreste einstiger Lebensformen die erdgeschichtliche Entwicklung der Tier- und Pflanzenwelt. Sie können riesengroß oder mikroskopisch klein sein. Letztere werden als Mikrofossilien bezeichnet, sind aber im Gegensatz zu den oft mehrere Meter großen und einige Tonnen schweren Dinosauriern weitaus weniger bekannt. Dabei stehen Mikrofossilien, wie Foraminiferen, Muschelkrebse oder Kieselalgen, als Leit- oder Faziesfossilien, aber auch als Gesteinsbildner im Mittelpunkt geowissenschaftlicher Forschungen und Fragestellungen. Ob als Bausteine der Ägyptischen Pyramiden, als Kieselgur in der Lüneburger Heide oder als Kalkschlamm in der Tiefsee – überall waren Mikrofossilien maßgeblich an der Entstehung von vielfältig nutzbaren Rohstoffen beteiligt. Aber die Mikropaläontologie beschäftigt...

22.02.2013 – 19.30 Uhr – Stratigraphie und Eisrandlagen des Weichsel-Glazials in Deutschland und Polen

Vor ca. 10.000 Jahren endete die letzte große Vereisungsphase. Während des Weichsel-Glazials war das skandinavische Inlandeis mehrfach ins nördliche Mitteleuropa vorgedrungen und hatte dabei die Landschaft neu geformt. Girlandenförmige Hügelketten markieren ehemalige Eisrandlagen, die relativ ebene bis flach wellige Grundmoränengebiete begrenzen. An diese Endmoränenzüge schließen sich im Süden Sanderflächen mit Schmelzwasserkiesen und -sanden an, denen im Idealfall ein Urstromtal vorgelagert ist. Was im Lehrbuch als „Glaziale Serie“ einfach strukturiert aussieht, ist aber im Gelände nicht immer auf dem ersten Blick erkennbar, denn der ehemalige Eisrand war keine starre Grenze und Gletscherzungen stießen häufig wieder über bereits abgelagertes Moränenmaterial hinweg. Auch...

25.01.2013 – 19.30 Uhr – Wie gefährlich sind die Vulkane Süditaliens?

Vesuv, Ätna und Stromboli. Diese Namen von Vulkanen im Süden Italiens sind nicht nur Geologen geläufig. Aufgrund von zum Teil verheerenden Ausbrüchen, die seit der Antike nicht nur zu materiellen Schäden, sondern auch zu zahlreichen Todesopfern geführt haben, sind sie vielen Menschen bekannt. Aber wie gefährlich sind sie heute? Auf einer geologischen Exkursion mit Studenten der Universität Greifswald im Herbst 2012 wurden Vulkane und ihre Förderprodukte im Großraum Neapel, auf Sizilien und den Äolischen Inseln erkundet. Neben kleineren Lavaströmen haben insbesondere gasreiche, heiße Ascheströme mit hoher Geschwindigkeit Landschaften und Siedlungen, z.B. Herculaneum und Pompeji, verwüstet bzw. zerstört. Andererseits sind die...

GfG-Vorpommern Jahresprogramm 2013

Liebe Geschiebefreunde, im Jahr 2013 erwarten uns im Rahmen der Greifswalder Geowissenschaftlichen Abende interessante Vorträge über die aktivsten Vulkane in Europa, über neue Ergebnisse der Quartärforschung in Deutschland und Polen, im Nahen und Fernen Osten sowie zu den historischen Kreidekalk-Lagerstätten in Mecklenburg-Vorpommern. Aus Anlass des 80. Geburtstages unseres Ehrenmitgliedes Professor Dr. Ekkehard Herrig, Paläontologe und ehemaliger Hochschullehrer an der Universität Greifswald, hält sein Schüler Dr. Mike Reich (Universität Göttingen) im März einen Vortrag über die Möglichkeiten mikropaläontologischer Untersuchungen für Erkenntnisfortschritte in der Paläobiologie. Exkursionen nach Sternberg in die Geologische Landessammlung sowie zum Sammeln in die Kiesgrube Müssentin runden das Programm ab. Mit besten Grüßen Karsten Obst Gesellschaft für Geschiebekunde -Sektion Vorpommern- Jahresprogramm der Sektion GfG-Vorpommern 2013

16.11.2012 – 19.30 Uhr – Neue Ergebnisse geologischer Untersuchungen entlang der Erdgastrassen OPAL und NEL

Erdöl und Erdgas decken trotz des Ausbaus der Erneuerbaren Energien immer noch über 50 % des Energiebedarfs in Deutschland. Diese fossilen Energierohstoffe werden zum großen Teil über gewaltige Rohrleitungen aus Russland und den mittelasiatischen Staaten importiert. Seit November 2011 strömt Erdgas auch durch die Ostseepipeline Nord Stream zwischen Wyborg und Lubmin bei Greifswald. Von hier wird es über die Erdgastrassen OPAL (Ostsee-Pipeline-Anbindungs-Leitung) und NEL (Norddeutsche Erdgas-Leitung) nach Süd- und Westeuropa weitertransportiert. Für den Bau der 470 km langen OPAL und der 440 km langen NEL mussten drei bis vier Meter tiefe Gräben ausgehoben werden, die einmalige und systematische Einblicke in oberflächennahe...

19.10.2012 – 19.30 Uhr – Fossilien aus dem Faxe-Kalk in Dänemark

Auf der dänischen Insel Seeland befindet sich unweit der Stadt Faxe der größte Kalksteinbruch Nordeuropas. Dort werden bereits seit dem 12. Jahrhundert Bryozoen- und Korallenkalke des Dan abgebaut, die sehr reich an Fossilien sind. Über 500 Arten sind aus dem versteinerten Korallenriff bekannt, das ca. 63 Millionen Jahre alt ist und in das unterste Tertiär eingestuft wird. Zur typischen Fauna des 30 m mächtigen Riffkörpers gehören neben verschiedenen Korallenarten die bei Sammlern begehrten Schnecken, Muscheln und Krabben. Seltener kommen auch Zähne und Wirbel von Haien sowie Bruchstücke von Krokodil- und Schildkrötenskeletten vor. Dipl.-Geologin Karina Thiede aus Parchim hat die klassische...

Achtung Terminänderung – 23.06.2012 – 19.30 Uhr – Besuch der Geologischen Landessammlung in Sternberg

Der Termin wird aus logistischen Gründen auf den 23.Juni verschoben!   Sehr geehrte Freunde und Interessierte der Geschiebekunde, unsere Exkursion führt uns nach Sternberg in das Bohrkernlager des Landes Mecklenburg-Vorpommern. An diesem Samstag ist zeitgleich der Tag der offenen Tür, dadurch bekommen wir einen Einblick in das Bohrkernlager mit seinen über 60.000 m geologische Geschichte des Landes. Des Weiteren ist die Besichtigung weiterer Sammlungsbereiche, wie die Geschiebekundliche Sammlung, vorgesehen. Auf mehreren Führungen werden alle Fragen beantwortet und sicher können so einige mitgebrachte Fundstücke identifiziert werden. Die Abfahrt aus Greifswald vom Institut für Geographie und Geologie (Fr.-L.-Jahn-Strass 17a) ist für 8Uhr...

11.05.2012 – 19.30 Uhr – Die mitteleozäne Fossillagerstätte Eckfelder Maar

Als vor 44 Millionen Jahren heftige Vulkanexplosionen die Eifel erschütterten, wurde die Fossillagerstätte Eckfelder Maar geboren. In dem fast 1 Kilometer großen Krater entstand ein See mit einer Wassertiefe von 110 bis 150 Meter. Darin lagerten sich tonige Stillwassersedimente ab, die aufgrund von Sauerstoffarmut dunkel gefärbt sind und als Ölschiefer bezeichnet werden. Infolge der besonderen Bedingungen sind auf den Seeboden abgesunkene Tiere und Pflanzen perfekt erhalten. Sie zeugen nicht nur von einer vielfältigen Lebewelt an Land und im Wasser, sondern dokumentieren auch die Auswirkungen von Klimaschwankungen auf die im Tertiär bestehenden Ökosysteme für einen Zeitraum von ca. 250.000 Jahren. Seit...

28. GfG-Jahrestagung in Lübeck – vom 13.-15. April

Die diesjährige Jahrestagung der Gesellschaft für Geschiebekunde lädt in die traditionsreiche Hansestadt Lübeck ein. Das Jahrestreffen von und für alle Interessierten der Nordischen Geschiebe beginnt am Freitag den 13.04. mit einer Abendveranstaltung. Der Samstag ist dann den Themenreichen Vortägen gewidmet. Anschließend folgt die abendliche Jahreshauptversammlung aller Mitglieder der GfG und am Sonntag den 15.04. wird auf verschiedenen Exkursionen dem Lieblingsthema – den Geschieben in freier Natur – Aufmerksamkeit beim Sammeln und Bestimmen dargebracht. Weitere Informationen zu Übernachtungen, Programm und Veranstaltungsort finden Sie auf der Internetseite der Gesellschaft für Geschiebekunde  verwendetes Bildmaterial: © strichcode PIXELIO

13.03.2012 – 19.30 Uhr – Geologische Spuren in der Stadt Stralsund

Die Besiedlungsgeschichte Stralsunds reicht etwa 7500 Jahre zurück, in eine Zeit als das Litorina-Meer – ein Vorläufer der heutigen Ostsee – die Ufer der vorpommerschen Küste erreichte. 1234 wurde eine Ansiedlung deutscher Kolonisten durch den rügenschen Fürsten Wizlaw I. mit dem lübischen Stadtrecht bewidmet, konnte sich die Stadt in strategischer Lage am Strelasund im Lauf der Jahrhunderte zu einer wichtigen Hanse- und Seestadt entwickeln. Wie überall spiegeln auch in Stralsund die Bauwerke der vorindustriellen Zeit das Angebot an natürlichen Baumaterialen der Umgebung und ihre Nutzungsmöglichkeiten wider. Da es im eiszeitlich geprägten südlichen Ostseeküstengebiet kaum Natursteinvorkommen gibt, entwickelte sich ab dem...

AUSFALL — Der „Inselbergegletscher“-Vulkan – eine Collage zum Eyjafjallajökull auf Island

Bildquellenangabe: Thomas Kuban  / pixelio.de   Liebe Interessierte und Freunde der Geschiebekunde, leider muss ich Ihnen mitteilen, dass der Vortrag „Der „Inselbergegletscher“-Vulkan – eine Collage zum Eyjafjallajökull auf Island“ von Hilmar Schnick ausfällt. Deshalb freuen wir uns umso mehr, Sie auf den nächsten Vortrag am 16.März (19:30Uhr) mit dem Thema „Geologische Spuren in der Stadt Stralsund“ hinzuweisen.   Mit freundlichen Grüßen Andre Deutschmann Unter folgendem link steht das aktuelle Programm im pdf-format zum download bereit! Jahresprogramm der Sektion GfG-Vorpommern 2012

20.01.2012 – 19.30 Uhr – Faszinierende Geologie im Oman: „Schnellball Erde“, fossiler Meeresboden der Tethys und junge Tsunamiablagerungen

Der Oman befindet sich im Südosten der Arabischen Halbinsel. Aufgrund des Wüstenklimas und der damit verbundenen spärlichen Vegetation sind geologische Gesteinsformationen vorzüglich aufgeschlossen. Die großflächig sichtbaren Schichten und Strukturen erleichtern es auch dem Nichtfachmann, fundamentale erdgestaltende Prozesse zu verstehen. Spuren und Sedimente präkambrischer Gletscher lassen sich mit weltweit nachgewiesenen Eisablagerungen vergleichen, die eine globale Abkühlung nahe legen. Diese soll nach der „Schneeball Erde“-Hypothese vor ca. 650 Millionen Jahren zu einer nahezu vollständigen Bedeckung unseres Planeten mit Schnee und Eis geführt haben. Faszinierend sind auch die Überreste ozeanischer Kruste der Tethys, einem Meeresgürtel, der sich ursprünglich von Ostasien über Südeuropa bis...