22.03.2019 19.30 Uhr – Vielfältig, aber anders! Die Seeigel des Silurs von Gotland
Das Silur ist mit etwa 25 Mio. Jahren die kürzeste Periode im Erdaltertum. Es war eine Zeit, in dem große Teile der Kontinente aufgrund eines relativ hohen Meeresspiegels überflutet waren. In diesen flachen Randmeeren entwickelte sich besonders unter tropischen Bedingungen eine artenreiche Fauna und es bildeten sich z.B. auf dem überfluteten Fennoskandischen Schild große Riffe. Deren beeindruckenden Überreste sind vor allem auf der schwedischen Ostseeinsel Gotland zu bewundern.
Während Schwämme, Stromatoporen und Korallen eine Blütezeit erlebten, verzeichneten die Kopffüßer eine geringe Diversität. Auch Seeigel schienen von dem Massenaussterbeereignis im Oberordovizium betroffen zu sein. Bis vor einigen Jahrzehnten waren nur etwas mehr als ein halbes Dutzend Seeigelarten aus dem Silur bekannt. Intensive Untersuchungen des Privatpaläontologen Manfred Kutscher haben jedoch allein aus den silurischen Schichten Gotlands knapp 40 Seeigelarten erbracht. Dabei zeigt sich, dass Gattungen, die am Ende des Ordovizium ausgestorben sein sollten, noch im Oberen Silur nachweisbar sind und partiell im Silur sogar ihr Artenmaximum erreichten.
In einer mit zahlreichen Bildern und erläuternden Grafiken untersetzten Präsentation wird der passionierte Gotlandfahrer auch auf anatomische Unterschiede zu mesozoischen und rezenten Arten sowie die Anpassungsstrategien auf veränderte Lebensbedingungen eingehen. Der Vortrag findet im Rahmen der „Greifswalder Geowissenschaftlichen Abende“ am Freitag, den 22. März 2019 um 19.30 Uhr an der Universität Greifswald, im Hörsaal der Geologie (Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 17a) statt.
Mit freundlichen Grüßen
Karsten Obst