20.03.2015 – 19:30Uhr – Körper- und Spurenfossilien in unterkambrischen Geschieben
Vor ca. 540 Mio. Jahren beginnt im marinen Bereich die sogenannte „kambrische Explosion“. Innerhalb kürzester Zeit entwickeln sich unzählige neue Arten und die meisten mehrzelligen Tierstämme haben ihren Ursprung in dieser geologischen Periode. Zunächst treten kleine hartschalige Organismen auf. Diese lassen sich häufig nur schwer oder gar nicht heute bekannten Tiergruppen zuordnen. Erst danach entwickeln sich größere Lebensformen, darunter die bekannten Trilobiten (Dreilappkrebse).
Unterkambrische Geschiebe aus dem südlichen Skandinavien geben Einblicke in die damalige Lebewelt. Neben körperlich erhaltenen Fossilien sind auch die Lebensspuren der einstigen Meeresbewohner interessante Sammel- und Forschungsobjekte. Diese entstanden durch auf dem Meeresboden kriechende oder grabende Tiere.
Der engagierte Geschiebesammler und Hobbyforscher Gunther Grimmberger aus Wackerow wird anhand eigener Funde und zahlreicher Bilder die Evolution des Lebens aufzeigen. Schwerpunkte seines Vortrages sind durch mikrobielle Aktivitäten entstandene Sedimentstrukturen – dazu gehören u.a. Algenmatten – und Vertreter der „kleinschaligen Fauna“. Anschließend wird er über größere Hartschaler berichten, darunter Ostrakoden, Brachiopoden, Hyolithen, Volborthellen und Trilobiten. Zur Identifizierung der ebenfalls präsentierten unterkambrischen Spurenfossilien werden aktuopaläontologische Vergleiche durchgeführt.
Der Vortrag findet im Rahmen der „Greifswalder Geowissenschaftlichen Abende“ am Freitag, den 20. März 2015 um 19.30 Uhr an der Universität Greifswald, im Hörsaal der Geologie (Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 17a) statt.
Mit freundlichen Grüßen
Karsten Obst