21.01.2011 – 19.30 Uhr – Grönland – Forschung zwischen kalbenden Gletschern und reißenden Schmelzwasserströmen
Greifswalder Geologen erforschen seit mehr als 100 Jahren die Auswirkungen der skandinavischen Inlandvereisung in Norddeutschland, deren Spuren und Hinterlassenschaften besonders gut an den Steilküsten der Insel Rügen sichtbar sind. Durch die Gletscher transportiertes und in Bruchstücke unterschiedlicher Korngröße zerriebenes Gesteinsmaterial blieb nach dem Niedertauen des Eises als sogenannter Geschiebemergel zurück. Diese Moränen verzahnen mit Schmelzwasserbildungen und Stauseesedimenten. Vergleichbare Ablagerungen und ähnliche Entstehungsbedingungen sind heute am besten an den Gletschern Grönlands zu beobachten. Wissenschaftler und Studenten der Universität Greifswald haben sich deshalb bereits mehrfach auf den Weg gemacht, um den aktiven Inlandeisrand in Westgrönland zu untersuchen. Vergleichsproben für mikromorphologische Analysen sollen helfen, die landschaftsprägenden eiszeitlichen Prozesse in Mecklenburg-Vorpommern besser zu verstehen. Über die atemberaubende Landschaft im Gebiet um Kangerlussuaq und die Strapazen auf den Fußmärschen durch unwegsames Gelände sowie über erste Forschungsergebnisse wird der Greifswalder Geograph Michael Kenzler berichten. Der Vortrag findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Greifswalder Geowissenschaftlicher Abend“ am Freitag, den 21. Januar 2011 um 19.30 Uhr an der Universität Greifswald, im Hörsaal der Geologie (Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 17a) statt.
Mit freundlichen Grüßen
Karsten Obst
Das aktuelle Vortragsprogramm für das gesamte Jahr 2011, steht auch als pdf-Datei zum Download bereit