24.05.2013 – 19.30 Uhr – Umwelt und Mensch am Kreuzweg – Der östliche Mittelmeerraum in der Altsteinzeit
In der jüngeren Erdgeschichte diente die Landbrücke am Ostrand des Mittelmeeres dem Austausch von Fauna und Flora zwischen Afrika und Eurasien. Das Gebiet der heutigen Länder Israel, Jordanien, Syrien und Libanon unterlag in den letzten zwei Millionen Jahren starken naturräumlichen Veränderungen, insbesondere ausgelöst durch die klimatischen Schwankungen während der quartären Eiszeiten. Archäologische Fundstellen aus der Altsteinzeit – in Höhlen oder in „Camps“ an Seeufern und Oasen in der Wüste – zeugen davon, dass die frühen Menschenarten bis hin zum Homo sapiens diesen biogeographischen Korridor mit seinen natürlichen Ressourcen bewohnten und durchquerten. Dabei hinterließen sie Spuren in den geologischen Ablagerungen, die uns heute erlauben, ihr Verhalten und die frühe Nutzung natürlicher Rohstoffe durch den Menschen zu rekonstruieren. Der Geologe Johannes Kalbe (Universität Potsdam) stellt einige dieser geologisch-archäologischen Archive im östlichen Mittelmeerraum vor und berichtet über aktuelle Ausgrabungen in Israel, Jordanien und Syrien. Ziel seiner Untersuchungen sind vor allem Süßwasserablagerungen, die aufgrund optimaler Erhaltungsbedingungen umfangreiche Daten der frühen Menschheitsgeschichte bewahrt haben.
Der Vortrag findet im Rahmen der „Greifswalder Geowissenschaftlichen Abende“ am Freitag, den 24. Mai 2013 um 19.30 Uhr an der Universität Greifswald, im Hörsaal der Geologie (Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 17a) statt.