20.01.2012 – 19.30 Uhr – Faszinierende Geologie im Oman: „Schnellball Erde“, fossiler Meeresboden der Tethys und junge Tsunamiablagerungen
Der Oman befindet sich im Südosten der Arabischen Halbinsel. Aufgrund des Wüstenklimas und der damit verbundenen spärlichen Vegetation sind geologische Gesteinsformationen vorzüglich aufgeschlossen. Die großflächig sichtbaren Schichten und Strukturen erleichtern es auch dem Nichtfachmann, fundamentale erdgestaltende Prozesse zu verstehen. Spuren und Sedimente präkambrischer Gletscher lassen sich mit weltweit nachgewiesenen Eisablagerungen vergleichen, die eine globale Abkühlung nahe legen. Diese soll nach der „Schneeball Erde“-Hypothese vor ca. 650 Millionen Jahren zu einer nahezu vollständigen Bedeckung unseres Planeten mit Schnee und Eis geführt haben. Faszinierend sind auch die Überreste ozeanischer Kruste der Tethys, einem Meeresgürtel, der sich ursprünglich von Ostasien über Südeuropa bis nach Nordamerika erstreckte. Unterhalb eines herausgehobenen fossilen Meeresbodens lagern Kissenlaven aus Basalt sowie ihre mit erstarrter Schmelze gefüllten Zufuhrspalten und Magmenkammern. Sogar die normalerweise in 5-10 km Tiefe liegende Grenze zum Oberen Erdmantel, die als Moho-Diskontinuität bezeichnet wird, ist an der heutigen Oberfläche einer direkten Beobachtung zugänglich. Weiterhin bezeugen junge Tsunamiablagerungen die zerstörerische Wirkung gewaltiger Wellen, die durch Seebeben ausgelöst werden können, wie z.B. 2004 vor der Westküste Sumatras. Über diese und andere geologische Phänomene im Oman wird der Greifswalder Universitätsprofessor Martin Meschede berichten, der 2011 eine Studentenexkursion in das Sultanat leitete. Der Vortrag findet im Rahmen der „Greifswalder Geowissenschaftlichen Abende“ am Freitag, den 20. Januar 2012 um 19.30 Uhr an der Universität Greifswald, im Hörsaal der Geologie (Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 17a) statt. Mit freundlichen Grüßen Karsten Obst
Unter folgendem link steht das aktuelle Programm im pdf-format zum download bereit!