28.02.2025 19:30 Uhr – Pflanzenreste in Geschieben
Sammler eiszeitlicher Geschiebe begeistern sich gerne an darin überlieferten fossilen Überresten früherer Lebensformen und erfreuen sich vielfach an Funden von gut erhaltenen Abdrücken, Schalen oder Steinkernen von Trilobiten, Kopffüßern, Muscheln, Schnecken, Seeigeln, Korallen und anderen urzeitlichen Meeresbewohnern.
Im Gegensatz dazu sind gut erhaltene Pflanzenfossilien im norddeutschen Geschiebe selten und nur spärlich in den Sammlungen vertreten. Dabei bietet das Einzugsgebiet der skandinavischen Eismassen durchaus gute Voraussetzungen für deren Überlieferung. Vor der Besiedlung des Festlandes boten flache, warme Meere günstige Bedingungen für Algen. Mit dem „Landgang“, der vermutlich bereits am Ende des Ordoviziums vor ca. 445 Mio. Jahren einsetzte, hob sich auch das skandinavische Festland und bietet seither zuverlässig das Aufeinandertreffen von Wasser und Land als Voraussetzung für die Bewahrung von Pflanzenresten in Form von Abdrücken und „Versteinerungen“.
Für einen fachlich interessanten Vortrag hat unserer engagierter Sammlerfreund Sebastian Mantei zahlreiche neue sowie historische Einzelstücke aus verschiedenen privaten und öffentlichen Sammlungen zusammengetragen. Dabei wird deutlich, dass das norddeutsche Geschiebe in paläobotanischer Hinsicht weit mehr Potenzial hat, als ihm allgemein zugetraut wird. Die spannende Präsentation der Florenentwicklung in der Erdgeschichte erfolgt im Rahmen der „Greifswalder Geowissenschaftlichen Abende“ am Freitag, den 28. Februar 2025 um 19.30 Uhr an der Universität Greifswald, im Hörsaal der Geologie (Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 17a).
Mit freundlichen Grüßen
Karsten Obst