11.10.2024 – Geologische Eindrücke aus dem Thüringer Schiefergebirge – Geschiebe, Spurenfossilien und Bergbau
Das Thüringer Schiefergebirge bildet die östliche Fortsetzung des Thüringer Waldes und gehört damit zu den variszisch geprägten Mittelgebirgen Deutschlands. Es ist Teil der Saxothuringischen Zone und seine Gesteine repräsentieren das cadomische Basement und altpaläozoische Sedimente von Armorika, einer Ansammlung von Mikrokontinenten, die vom nördlichen Randbereich Gondwanas abgespalten wurden und infolge der Schließung des Rheischen Ozeans im Unterdevon mit Lauraussia kollidierten.
Neben den namensgebenden Schiefergesteinen unterschiedlichen Alters erregten auffällig gekritzte Gerölle im ordovizischen Lederschiefer bereits frühzeitig die Aufmerksamkeit der Geologen. Heute werden sie als sogenannte Dropstones angesehen, die in feinkörnige glazimarine Tone einsanken. Sie gehören demnach zu den weit verbreiteten Zeugnissen einer nordafrikanischen Vereisung, die sich nicht nur bis nach Europa, sondern auch ins heutige Südamerika verfolgen lassen.
Gunther Grimmberger, Geschiebesammler und geologischer Enthusiast, hat sich diese besonderen Gesteine auf verschiedenen Reisen speziell aus geschiebekundlichem Blickwinkel angesehen und dabei auch andere Entstehungstheorien überprüft. Dabei hat er auch nach Fossilien geschaut, die hin und wieder darin zu finden sind. In seinem Vortrag wird er nicht nur seine Erkenntnisse zur Problematik der Genese des Lederschiefers vortragen, sondern zusätzlich über weitere sehenswerte Einrichtungen der Region (z.B. Glasmuseum Lauscha, Schiefermuseum Steinach, Waffenmuseum Suhl) berichten.
Seine Präsentation erfolgt im Rahmen der „Greifswalder Geowissenschaftlichen Abende“ am Freitag, den 11. Oktober 2024 um 19.30 Uhr an der Universität Greifswald, im Hörsaal der Geologie (Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 17a).
Mit freundlichen Grüßen
Karsten Obst