21.01.2010 19.30 Uhr – Der Neandertaler und seine Umwelt
Vor ca. 130.000 Jahren war Europa noch von zwei Menschenarten besiedelt: dem Neandertaler (Homo neanderthalensis) und dem anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens). Einschneidende Klimaveränderungen während der jüngsten Weichsel-Vereisung sowie eine leichte Klimaerwärmung vor etwa 20.000 Jahren beeinflussten jedoch die Verbreitung von Tieren, Pflanzen und letztlich auch der Menschen in dem in dieser Zeit nur spärlich besiedelten Mitteleuropa. Ihre kulturellen Hinterlassenschaften und Nahrungsreste ergeben in Kombination mit Klima- und DNA-Daten ein Bild von dem Einfluss der Umweltveränderungen auf die verschiedenen Lebensformen. In einem sowohl aus geologischer als auch aus archäologischer Sicht interessanten Vortrag wird der Kieler Paläontologe Dr. Robert Sommer über die Entdeckungsgeschichte des Neandertalers in Eurasien sowie über seine Anatomie, Evolution, Kultur, Lebensweise und sein Aussterben berichten. Dabei werden auch die neuesten Hypothesen zum möglichen Kontakt mit dem modernen Menschen und den in der Wissenschaft diskutierten Ursachen für das Verschwinden der Neandertaler vorgestellt. Vor allem an Modellbeispielen von größeren Säugetierarten (wie z.B. Rothirsch und Mammut), bei denen Robert Sommer die Auswirkungen von Klimaveränderungen auf ihre Verbreitungsdynamik selbst untersucht hat, können Klima- und Umweltveränderungen sichtbar gemacht werden.
Der Vortrag findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Greifswalder Geowissenschaftlicher Abend“ am Freitag, den 21. Januar 2010 um 19.30 Uhr
an der Universität Greifswald, im Hörsaal der Geologie (Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 17a) statt.
Mit freundlichen Grüßen
Karsten Obst