17.11.2017 19.30 Uhr – Cephalopoden (Kopffüßer) – Aufbau, Lebensweise und ihre erdgeschichtliche Entwicklung
Kopffüßer sind seit ca. 500 Mio. Jahren in den Weltmeeren schwimmend unterwegs, teilweise siedeln sie aber auch am Meeresboden. Sie bilden die am höchsten entwickelten und größten Weichtiere, wie z.B. die mehrere Meter langen Riesenkalmare. Diese wurden früher von Seefahrern als riesige Tintenfische bezeichnet, aber bis Mitte des 19. Jahrhundert hielt man entsprechende Berichte für Seemannsgarn.
Neben den fast 1.000 lebenden Kopffüßerarten gibt es etwa 30.000 ausgestorbene. Dazu gehören auch die bei Fossiliensammlern beliebten Ammoniten der Jura- und Kreidezeit sowie ihre teilweise nur entfernt verwandten Vorläufer aus dem Erdaltertum. Letztere waren eher einfach gekammert und hatten eine gerade gestreckte Form. Mit zunehmender Evolution entwickelten sich komplex eingerollte Arten, die nach Erosion der äußeren Schale markante, stark gewellte oder verästelte Lobenlinien aufweisen. Diese repräsentieren Nähte zwischen den Wänden der einzelnen Kammern und der Gehäusewand. Aber auch die Schalenoberflächen selbst sind unterschiedlich ausgebildet. Neben glatten Gehäusen gibt es skulptierte Formen mit Rippen, Spaltrippen, Knoten oder Wülsten.
Der Schweriner Geologe Dirk Pittermann beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Bau und der Lebensweise dieser mannigfaltigen Tiergruppe, zu denen auch die bei Nichtfachleuten bekannten Donnerkeile (Belemniten) gehören. Er wird in einem mit zahlreichen Bildern und Skizzen untermalten Vortrag auch ihre Verbreitung und wichtige stratigraphische Bedeutung für die zeitliche Gliederung mariner Sedimentabfolgen erläutern. Dieser findet im Rahmen der „Greifswalder Geowissenschaftlichen Abende“ am Freitag, den 17. November 2017 um 19.30 Uhr an der Universität Greifswald, im Hörsaal der Geologie (Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 17a) statt.
Mit freundlichen Grüßen
Karsten Obst